Kauwurzel oder Kauholz? Was für welchen Hund?

Kauspaß oder Risiko?
Hunde kauen gern, besonders Welpen und junge Hunde haben ein stark ausgeprägtes Kaubedürfnis, z.B. während des Zahnwechsels. Darunter leiden dann auch mal die Lieblingsschuhe, Mobiliar oder andere Gegenstände. Vor allem dann wird gerne zum Kauholz oder der Kauwurzel gegriffen, aber verbirgt sich hinter dieser Beschäftigungsmaßnahme eine Gefahr?
Was ist überhaupt eine Kauwurzel oder ein Kauholz?
Ein Stück Wurzelholz, zurecht geschnitten für den Kauspaß deines Hundes. Kauwurzeln gibt es in unterschiedlichen Größen, aber entscheidender ist, aus welcher Holzart. In der Regel handelt es sich um Wurzelknollen bestimmter Heidearten aus mediterranen Gebieten, wie Portugal und Griechenland. Deren Hartholz splittert kaum bis gar nicht, sondern fasert eher aus. So kann das Verletzungsrisiko für Hunde minimiert werden. Aber es werden auch Hölzer genutzt, z.B. aus dem jährlichen Verschnitt der Weinreben. Denn normale Stöcke, können je nach Trockengrad und Holzart schnell splittern und deinem Hund damit massive Schäden zuführen. Aber auch ein Kauholz kann schädlich sein, in diesem Fall für die Zähne. Aber lass uns das alles mal genauer anschauen.
Der Ursprung der bekanntesten – der Torgas Kauwurzel
- Beschäftigungstherapie: Mit einem zur Verfügung gestellten Objekt das gekaut werden darf.
- Stressabbau: Kauen hilft Hunden sich zu entspannen. Gestresste Hunde werden schneller krank.
- Langlebigkeit: Kauwurzeln halten je nach Hund bis zu mehrere Monaten.
- Nachhaltigkeit: Durch die Langlebigkeit der Hölzer wird nicht laufend Nachschub benötigt und die Reste sind natürlich abbaubar.
- Zahnpflege: Es gibt kurzweilig durchgeführte Studien, bei denen diverse Kau-Produkte, durch die mechanische Reibung beim kauen, nachweislich zu einer Reduktion des Zahnsteins geführt haben.
- Muskelaufbau: Die Kaumuskeln werden bei anspruchsvollerem „Dauerkauen“ trainiert.
- Gesundheitsfördernd: Durch das Vorbeugen von Zahnkrankheiten, denn diese können zu Problemen der Organe führen.
- Kalorienarm: Dem Hund werden keinerlei Kalorien oder unnötige bis ungesunde Zusatzstoffe gefüttert.
- Allergiker geeignet: Sie beinhalten weder allergieauslösende Stoffe, noch Zusatzstoffe, Chemikalien oder künstliche Aromen.
- Geringes Verletzungsrisiko: In der Regel raspelt der Hund nur winzige Stückchen ab, bis die Kauwurzel mit der Zeit kleiner wird. Sofern passend ausgewählt wurde.
- Sehr junge Zähne, wie Zähne kleiner Hunde, als auch Zähne älterer Hunde, können durch das Hartholz Fissuren erleiden oder regelrecht abbrechen.
- Hat die Kauwurzel eine Größe erreicht, bei der die Gefahr des Verschluckens besteht, sollte sie ausgetauscht werden um Folgeschäden zu vermeiden.
- Je nach Stärke des Kiefers und Kau-Technik des Hundes, kann auch die Kauwurzel splittern und größere Holzsplitter können im Maul und Rachen für unangenehme Verletzungen sorgen.
- Hat man allgemein einen Schlinger, der große Brocken schluckt, kann auch schon eine halbierte Kauwurzel ein Risiko darstellen.
Beliebt bei Hunden wie auch HalterInnen. Doch es birgt auch gewisse Gefahren, egal ob mit großen oder kleinen Stöcken. Doch viele Hundehalterinnern und Hundehalter unterschätzen die Verletzungsgefahr. So kann der Stock beim Fangen in den Hunderachen rutschen. Ebenso kann es dazu komme, dass das Stöckchen nach dem Werfen senkrecht im Boden landet und der Hund hinein rennt. Kleinere Verletzungen machen sich nicht immer unmittelbar danach bemerkbar. Deshalb solltest du auf bestimmte Anzeichen achten, wie z.B.: Lustlosigkeit, vermehrte Speichelbildung, Würgereiz, verweigern von Fressen oder vermehrter Husten. Denn auch beim einfache Knabbern können sich Holzsplittern ablösen, die dann im Maul des Vierbeiners Verletzungen verursachen. Normale Holzstöcke sind als Kauartikel nur zu empfehlen., wenn man sich mit Holzarten und deren Eigenschaften etwas auskennt Viel sicherer ist es da, zu einem robusten und passendem Kauholz oder einer Kauwurzel zu greifen. Und damit die lange erhalten bleibt kommen wir zum nächsten Punkt.
Pfotenfunk Fazit
Im Laufe der Zeit mit meinen Hunden und deren Erfahrungen mit Kauwurzeln, habe ich festgestellt, dass das Interesse daran ebenso unterschiedlich ist wie das passende Holz pro Hund. Manches Mal lag eine Kauwurzel über 1 Jahr rum und dann reichte ein Gasthund, der die entdeckte Wurzel binnen 5 Minuten in große Teile zerlegte. Da galt es dann die abgesplitterten Teilstücke schnell zu beseitigen. Ressourcen-Streitigkeiten gab es bei uns deshalb nie. Wenn ich das passende Holz gefunden hatte, bot die Wurzel eine ausgezeichnete Alternative zu Kunststoffartikeln oder Stoff-Spielzeugen. Da meine Hunde keinen Kausnacks aus Sehnen o.ä. bekommen, sind die Kauwurzeln eine gute Alternative. Meine Hunde kauen darauf nach Bedarf aber dann auch recht lange, ohne dass ich mir Sorgen um mögliche Gesundheitsrisiken machen muss. Dabei haben die Wurzeln sehr lange gehalten. Für meine nutze ich die weicheren Varianten, die ausfasern.
Um Fridolin das erste Mal eine Kauwurzel schmackhaft zu machen, habe ich es einige Zeit in einem Beutel mit Trockenfleisch, einer für ihn verträglichen Tiersorte gepackt. Die Kauwurzel nimmt so den Geruch an. Funktioniert z.B. auch mit Räucherschinken. Man muss nur immer beachten wie viel Lebensmittel die Wurzel aufnimmt, da sich sonst Schimmel ansetzen kann. Möglichkeiten gibt es viele.
Wir nutzen Kauwurzeln weiterhin, sofern wir die passende ausgewählt und unter Aufsicht erprobt haben.
Quellen:
- Torgas® Kauwurzel (Heidebaumwurzel): Offizielle Herstellerseite: https://www.torgas-kauwurzel.com/
- Infos zur Herkunft und Geschichte: https://torgas.wordpress.com/torga-kauwurzel/die-geschichte-der-torgas/
- Produktbeschreibungen verschiedener Shops, diverser Hersteller & Anbieter wie z. B. Zooplus.de , Kausnacks.de, LILA LOVES IT, Pauls Beute, LilaLauneHund, Wildfang.shop, Anibio, Trixie Naturprodukte
Nachfolgend ein paar Beispiele:
Kauhölzer & Wurzeln: Händler wie
- Kaffeeholz-Kaustäbe: : https://www.foggis.at/de/shop/kauartikel/kaffeeholz.html
- Weinrebenholz: Kauholz aus Reben: https://www.chewies.de/kauartikel/weinrebe/
- Olivenholz: Nachhaltiger Oliven-Kaustab: https://www.naftie.de/kauhoelzer/olivenholz-hunde-kaustab
- Hirschgeweih-Kauartikel: Beispielprodukt: https://www.perro.at/kau-stix-rothirsch-ganz/HA-10200
- Moorwurzel – Aquaristik-Foren wie z. B. Aquasabi, Garnelio
Andere Blogs zu Recherchezwecken:
- „Welches Kauholz ist am besten für meinen Hund?“ – https://blog.ts-snack.com/2024/06/03/welches-kauholz-ist-am-besten-fuer-meinen-hund/
- „Kauwurzeln für Hunde: langer Knabberspaß garantiert“ – https://www.hunde-kausnacks.de/magazin/kauwurzeln-fuer-hunde-langer-knabberspass-garantiert/
- „Kauholz für Hunde: Vorteile & Auswahl“ – https://bob-mag.de/kauholz-fuer-hunde
- „Was du deinem Hund zum Kauen bieten kannst“ (Dog it Right Blog) https://blog.dogitright.de/kauen-bei-hunden/
Weitere Infos:
- Infos zur Kaffeepflanze: Deutscher Kaffeeverband [https://kaffeeverband.de]
- Stiftung Warentest, Fachzeitschriften „Der Hund“ & „Partner Hund“
- Tierärztliche Empfehlungen: Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt), Tierärztliche Hochschule Hannover
- Artikel zur Geweih-Abwurfzeit: Jagdverband (DJV), Wildtier-Info.de
- Mehr zu Holzarten: FloraWeb (BfN), Waldwissen.net, FSC Deutschland (www.fsc-deutschland.de), PEFC-Zertifizierung: (https://www.pefc.de)