Mein Hund verträgt keine Algen! Sicher? – Ein Blick auf Spirulina, Seealgenmehl und Algenöl
In meinen Ernährungsberatungen stelle ich immer wieder fest, das viele Hundebesitzer bei Algenöl zurück schrecken. Denn sobald sie die Erfahrung gemacht haben, dass ihr Hund auf „Algen“ reagiert hat entsteht der Gedanke: „Dann darf mein Tier wohl gar keine Algen mehr bekommen.“ und ich höre oder lese dann: „Mein Hund reagiert allergisch auf Algen.“ Doch so einfach ist das nicht. Denn zum einen ist nicht alles was der Körper nicht gut verträgt automaisch auch eine Allergie und zum anderen ist „Algen“ ein Sammelbegriff, unter dem ganz unterschiedliche Organismengruppen zusammengefasst werden. Es ist also als würde man sagen: „Mein Hund verträgt kein Fleisch.“, wenn man eigentlich meint: „Mein Hund verträgt kein Hühnchen.“ Schauen wir uns mal die drei am häufigsten vorkommenden „Algen“-Beispiele einmal genauer an:
Spirulina
Spirulina ist streng genommen keine echte Alge, sondern ein Cyanobakterium und wird deshalb auch „Blaualge“ genannt. Nein keine Sorge, dabei handelt es sich nicht um die giftige Blaualge, die sich im Sommer auf Seen bildet sondern um eine kontrolliert, gezüchtete Art, die nicht toxisch ist. Sie wird als Nahrungsergänzung für Mensch und Tier eingesetzt, da sie reich an Eiweiß und Mikronährstoffen ist. Manche Hunde reagieren allerdings mit Magen-Darm-Beschwerden wie Übersäuerung, Sodbrennen oder Erbrechen. Die Verträglichkeit ist also auch hier individuell. Relevant ist jedoch auch ob das Präparat schonend eingeschlichen wurde, damit der Körper sich an die neue Komponente gewöhnen kann. Bei zu schnellen Dosierungen, ist der Magen-Darm-Trakt schnell überfordert, vor allem bei Ernährungssensiblen Hunden.
Seealgenmehl
Ein Produkt, das den meisten bekannt ist und in vielen Futtermitteln auftaucht. Es besteht aus echten Meeresalgen und wird meist aus aus Ascophyllum nodosum gewonnen. Beim Barfen wird es vor allem als natürliche Jodquelle und in Snacks zur Zahnpflege genutzt. Viele Hunde sind empfindlich gegenüber dem hohen Jodgehalt, was zu Magenproblemen oder Unverträglichkeiten führen kann. Nicht selten, kommt es auch hier zu Übersäuerung und Sodbrennen. Wer regelmäßig Seealgensnacks füttert, sollte unbedingt den Jodgehalt des Futters berücksichtigen. Bei einer 3‑fachen Bedarfsabdeckung (abhängig vom jeweiligen Hund) sollte Schluss sein. Denn Jod ist zentral für die Bildung von Schilddrüsenhormonen, die den gesamten Stoffwechsel und die Thermoregulation steuern. Eine Überversorgung kann daher schnell zu einer
Schilddrüsenüberfunktionen (Hyperthyreose-ähnlich) führen, einhergehend u.a. mit Unruhe, Gewichtsverlust, Herzrasen als auch Verhaltensauffälligkeiten.
Algenöl
Algenöle werden in der Regel aus der Mikroalge namens Schizochytrium sp. gewonnen wird, welche in Fermentationstanks gezüchtet wird. Algenöl wird kontrolliert und rein produziert damit es frei von Schwermetallen, Mikroplastik und Schadstoffen ist. Als hochwertige Omega-3-Quelle (mit DHA und EPA) und völlig frei von Jod, ist sie eine gern gesehene Komponente um Rationen ausgewogen zu gestalten. Das Gute an diesem Öl ist, das Allergien oder Unverträglichkeiten wirklich äußerst selten vorkommen. Und viele Hundebesitzer sind überrascht, wie gut das Algenöl dann ja doch vertragen wird. Denn Alge ist eben nicht gleich Alge!
Es lohnt sich also bei Omega-3-Lieferanten, nicht immer auf Lachsöl zurück zugreifen. Zu dem bringt Algenöl noch viele weitere Vorteile mit sich:
- Tierfreundlich & nachhaltig – Kein Tierleid, keine Überfischung, kein Eingriff in marine Ökosysteme.
- Keine Schwermetallbelastung – Fische lagern im Laufe ihres Lebens Schwermetalle (z. B. Quecksilber, Blei) und Umweltgifte (z. B. PCB, Dioxine) ein.
- Keine Keimbelastung oder Oxidationsprobleme – Lachsöl ist empfindlich gegenüber Oxidation (es wird ranzig) und bildet bei unsachgemäßer Lagerung schneller Keime.
- Höherer und gezielter Omega-3-Gehalt – Algenöl enthält die Fettsäuren DHA und EPA in einer klar definierten und höheren Konzentration, ohne schwankende Gehalte.
- Bessere Verträglichkeit – Algenöl ist hypoallergen und damit ideal für Hunde mit Fischallergien oder Unverträglichkeiten. Es enthält keinerlei Eiweiße.
- Geruchsneutraler & angenehmer im Geschmack – Viele Hunde und Menschen mögen den typischen Fischgeruch von Lachsöl nicht.
- Konstante Qualität & leichtere Rückverfolgbarkeit – Keine saisonalen Schwankungen oder unklare Fanggebiete, jede Charge ist laborgeprüft und rückverfolgbar.
Pfotenfunk-Fazit
Algenöl ist die nachhaltigere, reinere und besser verträgliche Omega-3-Quelle – ohne Tierleid, Schadstoffe oder Qualitätsrisiken. Es liefert die gleichen wertvollen Fettsäuren wie Fischöl, aber mit deutlich weniger Nachteilen. Außerdem sind Spirulina, Seealgenmehl und Schizochytrium völlig unterschiedliche Organismen mit verschiedenen Eigenschaften und Einsatzbereichen. Reagiert ein Hund also auf Spirulina, bedeutet das nicht automatisch, dass er auch Seealgenmehl oder ein Algenöl nicht verträgt. Es gilt also nicht pauschal alle Algenprodukte zu streichen, sondern genau hinzuschauen, um welche Art von „Alge“ es sich handelt die mein Hund nicht verträgt. So kann man die Vorteile von Omega-3-Fettsäuren aus Algen vielleicht doch für sich nutzen um seine Ration, egal ob Barf, Kochen oder Trockenfutter, ausgewogen zu gestalten.
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